Das Gefühl am Morgen danach. Die Augen ganz schwer. Kurz war die Nacht. Aufgewacht mit einem Lächeln. Ich allein unter der Decke, die noch von ihm warm ist. Mit darunter ein Berg voller Bestätigung, Erfüllung, Befriedigung. Wie leicht alles sein kann, wenn man sich ohne Kopf bettet. Hände, Münder, Finger sprechen lässt.
Das Gefühl am Morgen danach. Verschmitztes Lächeln, ein wenig Unsicherheit. Zusammen, getrennt unter zwei Decken. Nähe, so zart und frisch: Guten Morgen! Der Alkohol der letzten Nacht liegt noch auf der Zunge, doch der hat uns nicht allein hier her gebracht. Deine Worte noch in meinem Ohr, deine Geschichten immer noch lebendig. Gehen will ich nicht, meine Decke mit deiner tauschen. Das zarte Band der Annäherung aufs Neue knüpfen, sehen, was noch kommt, kommen kann.
Das Gefühl am Morgen danach. Die Knochen schmerzen, meine Augen kaum offen zu halten. Wie schlecht man doch manchmal in fremden Betten schläft. Dein großes Kissen verschlingt dein Gesicht fast vollkommen, aber dein Grinsen ist deutlich zu sehen. Das selbe, wie letzte Nacht. Ich lächle zurück, aber zum Lachen ist mir nicht. Eigentlich ist mir nach gar nichts. Neutralität das einzige spürbare Gefühl. Kein Überschwang, keine Reue, keine Hoffnung, keine Erwartungen; ich hier, du neben mir. Zwei Menschen, die sich begegneten und dieses Bett nicht noch einmal zusammen schmücken.
Das Gefühl am Morgen danach. Schräg aufgewacht. Meine Katze noch verschlafen neben mir. Das Zimmer ganz kalt von der eisigen Nacht. Ausgeschlafen bin ich nicht, aber so erfüllt von diesem Bett, meinem Schlaf. Unter meiner Decke, mit mir, allein. 1 Meter 40 Freiheit, Platz für mich und all meine Träume, die sich täglich neben mir betten, ausbreiten, mich verschlingen, umschlingen. Mich befriedigen, berühren, mit denen ich immer wieder aufs Neue schlafen will. Zärtlich, wild, erkundend.