Epiphanie

©Juliane Großmann

Lass uns Belanglosigkeiten auf den Thron erheben,

Ritterschläge lachend an die Leichtigkeit verteilen,

Scheiterhaufen mit Erfahrungen aufstapeln, schau wie sie brennen und in Funken vergehen!

Lass uns Vergangenes retrospektiv nicht mehr nässen lassen,

Zukünftiges augenblicklich ad absurdum führen,

Gegenwärtiges immer wieder neu aufführen.

Lass uns nicht verlaufen in Anderen,

sondern eine Spielwiese im eigenen Herzen etablieren.

Tanzen, springen, schreien, die Stimme schon ganz lädiert von all dem hedonistischen Gebrüll.

Lass uns unsere Achillessehne reißen lassen,

die Füße eh schon zu müde von den schweren Schatten,

die unter den Sohlen kleben, kafkaesk lachend, immanent, spottend.

Lass uns das Zuckerbrot genießen, auch wenn es immer wieder auch die Peitsche evoziert.

Lass uns von Divergenzen nicht taktieren, sukzessive partizipieren,

Neues initiieren, Fremdes okkupieren.

Lass uns pazifistisch fraternisieren, mehr Liebe, weniger Kabale,

unsere Schlachtfelder konspirativ auslöschen,

auf denen wir Kriege gegen uns gefochten hatten und nur selbst die Verlierer waren.

Lass uns frenetisch aus dem Nähkästchen plaudern,

unsere Immanenz spüren, transzendent, fulminant ausschmücken,

pittoreske Luftschlösser bauen statt opulente Burggräben ausheben.

Mehr Eskapismus, mehr Ekstase, mehr Quintessenz!

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