Schreib doch mal was Positives! Aber wie, wenn man nur schlechte Erfahrungen macht. Wenn man es gewohnt ist, eine Nummer zu sein, die nächste, die Tolle, für den Moment, ersetzbar, austauschbar. Wenn man ein Händchen für Männer hat, die sich nicht binden können, wollen. Die lieber weiterlaufen statt stehenzubleiben. Innezuhalten. Hinzusehen. Den Moment zu genießen. Wie schreibt man über positive Liebesgeschichten, wenn einem die Dämonen der letzten Jahre immer auf der Schulter sitzen, dich piesacken und stetig daran erinnern, was du nicht bekommen hast, nicht bekommen wirst. Weil es vielleicht nicht sein soll? Du kein Händchen für die richtigen Männer hast. An der falschen Stelle suchst. Dir zu viele Gedanken machst. Zu wenig. Zu viel willst, erwartest, forderst. Das Fazit dieses Gedankenkarussells immer und immer wieder DU bist. DU bist der Fehler. DU bist nicht mehr. DU bist es nicht wert. Wie schreibt man etwas Positives, wenn man jahrelang in die Scheiße greift und es nicht schafft sich die Hände zu waschen. Stattdessen nährt man seine Gespenster mit Zweifeln, packt immer weiter die nächste Enttäuschung oben drauf, weil man einfach weiter macht, sich wieder hingibt, vielleicht diesmal. Weil man die Stimme, die einem sagt, dass es nicht zu viel verlangt ist Liebe zu wollen, ins off verbannt.