Lass dich endlich fallen!

Fallen, fallen, immer wieder aufstehen.

Fallen, fallen lassen und gehalten werden.

Zwei Arme, die dich ohne mit der Wimper zu zucken nehmen, halten, festhalten. Noch bevor du Gefahr läufst auf dem Boden zu zerbersten, weil es gar keinen Grund gibt aufzuschlagen. Kein Loch, keinen Abgrund, kein ich-weiß-nicht, kein Boden der Tatsachen, der für mich immer nur Enttäuschungen parat hatte. Ein lautes öffentliches Ja, statt leisem Ja-Nein-Vielleicht, ein andermal. 

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Wenn es nicht kribbelt

Schreib doch mal was Positives! Aber wie, wenn man nur schlechte Erfahrungen macht. Wenn man es gewohnt ist, eine Nummer zu sein, die nächste, die Tolle, für den Moment, ersetzbar, austauschbar. Wenn man ein Händchen für Männer hat, die sich nicht binden können, wollen. Die lieber weiterlaufen statt stehenzubleiben. Innezuhalten. Hinzusehen. Den Moment zu genießen. Wie schreibt man über positive Liebesgeschichten, wenn einem die Dämonen der letzten Jahre immer auf der Schulter sitzen, dich piesacken und stetig daran erinnern, was du nicht bekommen hast, nicht bekommen wirst. Weil es vielleicht nicht sein soll? Du kein Händchen für die richtigen Männer hast. An der falschen Stelle suchst. Dir zu viele Gedanken machst. Zu wenig. Zu viel willst, erwartest, forderst. Das Fazit dieses Gedankenkarussells immer und immer wieder DU bist. DU bist der Fehler. DU bist nicht mehr. DU bist es nicht wert. Wie schreibt man etwas Positives, wenn man jahrelang in die Scheiße greift und es nicht schafft sich die Hände zu waschen. Stattdessen nährt man seine Gespenster mit Zweifeln, packt immer weiter die nächste Enttäuschung oben drauf, weil man einfach weiter macht, sich wieder hingibt, vielleicht diesmal. Weil man die Stimme, die einem sagt, dass es nicht zu viel verlangt ist Liebe zu wollen, ins off verbannt.

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Mein Herz in deiner Hand

Ich will vorwärts,
nicht zurück – sehn was mir davon übrig bleibt,
Nicht stolpern, einfach weiter gehen, heimwärts.
in Gedanken bei dir verweilt.
Du hast dir Gruben gegraben,
wartest das jemand anderes reinfällt.
Wunden mit Dolchen heilen, dein Vorhaben.
Luftschlösser mit Scherben in der Hand zerdrückt, nichts was zusammenhält.
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Ich schlucke schmerzend Widerhaken, die mich zerreißen, endend in Anfängen, die kein Ende nehmen, anfänglich bluten, eiternd alles einnehmen.

Ich will aufbrechen, um auszubrechen, abzurechnen, mit dem was immer wieder nur nässende Leerstellen zwischen den Zeilen hinterlässt.

Den wiederkehrenden Geschichten, aufgehoben, sorgsam hervorgehoben; auserlesene Versprecher, verlesene Versprechen. Versprochen; gebrochen.

Bist du willig anzuhalten, festzuhalten, innezuhalten, das anhaltende Gefühl aufrechtzuerhalten, den immer selben Haken an den Nagel zu hängen, hängen geblieben, gefallen, Gefallen gefunden – fallen lassen, fallen gelassen.

Lass und einfinden und anfinden, was schon lange gesucht wurde, die nicht heilen wollende Wunde vergessen, vergebens versorgt, verhalten verflucht, törichte Ideen nähren, zwangsernähren, befüllen, bis sie triefend nass alles überspülen, weitermachen, weiterkämpfen, Distanzen bekämpfen, Zwischenräume füllen, fühlen, heimfinden; gefunden werden.

 

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Pflaster statt Rasierklinge

Da stehst du, so schön, so anders, so voller Freude. Dein Lächeln gilt auch mir. Dass wir Nacht für Nacht hier sitzen und reden, nicht selbstverständlich, nicht geplant, nicht gesucht, aber entschieden zu bleiben. Wenn sich deine Lippen bewegen scheint alles einfach. Alles andere ausgeblendet, im off. Nur wir Zwei. Unsere Worte füllen Stunden, deine Worte füllen Risse, Kratzer, die sich viel zu oft wie Krater anfühlen. Auch du kennst sie nur zu gut.

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